Zwiebelscheiben und wandernde Person in verschneiter Winterlandschaft

Zwiebelprinzip: Mehrschichten Bekleidungssystem bei funktioneller Outdoor Kleidung

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Was bedeutet Zwiebelprinzip bzw. Schichtenprinzip bei Funktionsbekleidung?

Im Bereich von Outdoor Aktivitäten bzw. Outdoor-Bekleidung bedeutet der Begriff Zwiebelprinzip (oft auch Zwiebelschalenprinzip genannt), dass man mehrere dünne Lagen übereinander (Zwiebellook) tragen soll, deren Funktionalität aufeinander abgestimmt ist. Auch oft Mehr-Schichten-System genannt. Denn je dünner die einzelnen Bekleidungsschichten sind, desto feiner kann die Körpertemperatur reguliert oder gezielt an verschiedene Wettersituationen anpasst werden.

Schwitzen und Feuchtigkeitsregulierung sind zwei wichtige Faktoren beim Zwiebelprinzip. Während körperlicher Aktivität produziert der Körper, zusätzlich zur normalen Körper-Kerntemperatur von ca. 36,6°C, Wärme. Abhängig von der körperlicher Belastung und Leistungsfähigkeit sowie der Außentemperatur kann das zu Schwitzen führen. Das ist erst einmal grundsätzlich nicht schlimm. Wenn der Körper dann aber keine zusätzliche Wärme mehr produziert oder die Kälte von außen die eigene Wärmeproduktion übersteigt, wird der Körper durch diese Feuchtigkeit in Körpernähe ausgekühlt. Damit verliert der Körper auch Energie. Bei extrem kalten Temperaturen kann Schwitzen und eine damit verbundene Auskühlung auch lebensgefährlich werden.

Also, das Auskühlen des Körpers gilt es zu verhindern! Aber wie macht man das?

Feuchtigkeitstransport nach außen

Das Zwiebelprinzips hat das Ziel, permanent die Ansammlung von zu viel Feuchtigkeit am Körper zu verhindern, damit er nicht auskühlt. Also muss dafür gesorgt werden, dass die Feuchtigkeit in Körpernähe schnell vom Körper weggeleitet wird. Hierfür braucht es ein Mehrschichtenprinzip. Die Kleidungstücke der einzelnen Bekleidungsschichten bestehen heute meist aus Synthetikstoffen oder auch (Merino)-Wolle, die Feuchtigkeit gut an die nächst-äußere Schicht weiterleiten. Das System darf nicht unterbrochen (z.B. durch Baumwolle) werden, da es an dieser Stelle zu einem Feuchtigkeitsstau kommen würde und ein Kühlungseffekt einsetzt. Die Körpertemperatur kann durch das An- und Ausziehen der einzelnen „Zwiebelschichten“ sehr gut reguliert werden, um sie angenehm warm zu halten ohne übermäßig zu schwitzen.

Wie viele Bekleidungsschichten beim Zwiebelprinzip?

Um die Funktion eines mehrschichtigen Bekleidungssystem sicherzustellen, baut das klassische Zwiebelprinzip auf 3 Bekleidungschichten auf, dem Baselayer, Midlayer und dem Outer Layer. Allerdings können, je nach Länge einer Tour oder anderen äußeren Einflüssen kann auch ein 4- oder 5-Schicht-System zum Einsatz kommen. Die Fleece- oder Isolationsjacke aus der zweiten Schicht wird zur dritten schicht und die wasserdichte, dampfdurchlässige Hard Shell zur vierten Schicht. Mit mehreren dünneren Bekleidungsschichten ist man etwas flexibler als mit nur drei dickeren Schichten. Das Waschen einer Schicht ist somit auch einfacher zu bewerkstelligen. Das persönliche Temperaturempfinden spielt bei der Auswahl der Kleidungsstücke eine wichtige Rolle und bedarf etwas Übung und Erfahrung.

Baselayer: 1. Schicht – Feuchtigkeitsregulierung

Eigenschaften Baselayer: schnell trocknend, schneller Feuchtgkeitstransport weg vom Körper an die nächste Bekleidungsschicht, Wärmen im Winter, Kühlen im Sommer.

Die erste Bekleidungsschicht (Baselayer) wird direkt auf der Haut getragen. Eine perfekte Temperaturregulierung sowie ein schneller Trocknungseffekt sind ihre Aufgabe. In der Regel durch moderne Funktionsfasern, Mischgewebe mit Merinowolle oder reiner Merinowolle. Durch die schnelle Weiterleitung der Feuchtigkeit von der Haut nach außen, verhindert die 1. Schicht ein Kältegefühl. Baselayer sollten möglichst eng am Körper anliegen, um maximal effektiv zu wirken.

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Midlayer: 2. Schicht – Isolierung

Eigenschaften Midlayer: wärmende Schicht, bei kalten Temperaturen.

Die zweite Bekleidungsschicht (Midlayer) ist die Isolationsschicht. Deren Aufgabe ist es für Wärme auf einem angenehmen Temperaturniveau zu sorgen und den Schweiß von der 1. Schicht zur nächsten Bekleidungslage durchzuleiten. Bei der Wahl dieser Bekleidungsschicht kommt es auf die speziellen Anforderungen an. Diese betreffen u.a. das Aktivitätsniveau und die Außentemperatur. Die Auswahl reicht von Funktionsshirts über Fleecejacken bis hin zu Isolationsjacken mit Kunstfaser- oder Daunenfüllung. Ideal ist eine leichte Schicht, die wärmt.

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Outer Layer: 3. Schicht – Wetterschutz

Eigenschaften Outer Layer: Bietet zuverlässigen Schutz vor Wind und Nässe (Hard Shell).

Der äußersten, meist dritten Bekleidungsschicht (Outer Layer) wird die Aufgabe zuteil, einen Wetterschutz zu gewährleisten. In der Regel ist das eine Kombination aus Regenschutz, Windschutz und Atmungsaktivität. Letztendlich muss diese Schicht die im Bekleidungssystem entstandene Feuchtigkeit final an die Außenluft abgeben, zusätzlich eine Überhitzung des Körpers verhindern aber dennoch die notwendige Isolierung sicherstellen. Ergänzend zum Wetterschutz sollte das Kleidungsstück genügend Bewegung ermöglichen. Bei Hardshell Membran Kleidungsstücken der 4. Lage sollten die Nähte verschweißt und die Reißverschlüsse wasserdicht sein und bei Jacken idealerweise eine gut sitzende Kapuze mit festem Schirm vorhanden sein.

Softshell als Gamechanger

Softshell schaffte bei der äußeren Schicht eine kleine Revolution. Softshelljacken und Softshellhosen vereinen die zweite und dritte Schicht, denn sie bietet Temperaturregulierung und Wetterschutz. Weitere Vorteile von Softshell sind: abriebfest, elastisch, winddicht sowie dauerhaft wasserabweisend und schmutzabweisend. Für die Mehrzahl aller Wetterverhältnisse bietet Softshellbekleidung ausreichenden Schutz gegen Wind, Regen und Schnee.

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Caps, Mützen, Handschuhe und Socken

Ganz wichtig: Das Mehrschichten-Bekleidungssystem endet nicht an den Extremitäten. Je nach Aktivität, Wetter oder Temperatur sind diese mit den passenden Accessoires wie Handschuhe, einer Kopfbedeckung gegen Hitze, Kälte und Nässe und Socken vor Temperaturschwankungen zu schützen. Achte auch hierbei besonders darauf, dass der Körper nicht überhitzt.

Accessoires für´s Mehrschichten-Bekleidungssystem

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Zusammenfassung: Das Zwiebelprinzip

Das mehrschichtige Bekleidungssystem, auch Zwiebelschalenprinzip genannt, ist die gezielte Kombination von mindestens drei Bekleidungsschichten (Baselayer, Midlayer und Outer Layer). Dadurch ist es möglich, Wetterveränderungen und Temperaturschwankungen bei Aktivitäten im Freien durch An- und Ausziehen einer Schicht ausgleichen bzw. ein Auskühlen durch Nässestau zu verhindern. Die drei Schichten des Zwiebelsystems müssen speziell beim Outdooraktivitäten aufeinander abgestimmt sein, um den Feuchtigkeitstransport und die Atmungsaktivität durch alle Schichten sicherzustellen. Eine Unterbrechung in einer Schicht würde das System zum Erliegen bringen. Ob nun 3-, 4- oder 5-Schichten notwendig sind, entscheidet das persönliche Temperaturempfinden, die Touren-Bedingungen und der Grad der sportlichen Beanspruchung.